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Atemlos durch die Nacht - das Ballett „Giselle“ am Gärtnerplatztheater - Neue Aufführungstermine ab 22. Februar 2024 |
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Es spukt am Gärtnerplatz. Vor allem, wenn das Ballett „Giselle“ gezeigt wird. Nicht ein „Phantom der Oper“ huscht dann durchs Theater, sondern die „Willis“. Bräute, die noch vor der Hochzeit starben und nun rastlos durch die Nächte tanzen. Wehe, ein Mann begegnet ihnen! Er hat keine Chance gegen die Frauen mit ihrer enormen Power in den Tanzkörpern. Energie, die einfach nur „raus“ will. Und dem Mann an den Kragen.
Diese tanzwütigen Wesen hätten im internationalen Ensemble des Gärtnerplatztheaters keine besseren irdischen Ebenbilder finden können. Die 17 Tänzer und Tänzerinnen werden für ihren Auftritt aus dem Schatzkästchen von Ballett-Direktor Karl Alfred Schreiner quasi frei gelassen und zeigen ihr virtuoses Können. Opulente Bilder (Bühne: Heiko Pfützner, Licht: Wieland Müller-Haslinger), eine spannende Handlung (Dramaturgie: Fedora Wesseler) sowie ausdrucksstarke Hingabe an den Tanz dem hat sich das Ballett des Staatstheaters verschrieben. Mit allabendlichem großen Jubel endete die Aufführungsserie von „Giselle“ nach der Premiere im Dezember 2022. Für einige Termine kehren Willis & Co. nun zurück an den Gärtnerplatz.
Weg von Spitzenschuh und weißem Tüllkleid, auch bei Klassikern wie dem Ballett „Giselle“ (Uraufführung 1841). Für die Aufführungen seiner zeitgenössischen Choreographie hat Karl Alfred Schreiner die ehemaligen Nachbarn des Theaters aus der Klenzestraße, die internationalen Star-Designer von Talbot Runhof, mit den Kostümen beauftragt. Herbstliche Farben wie Tannengrün und Braun herrschen in Akt 1 vor, sind doch auch lauter Jäger auf der Bühne. It’s a man’s world. Getanzt wird mit Janker, Seppl-Hut und „strumpfsockert“. Einer der Männer, „Hilarion“, legt seiner Angebeteten sogar einen Widder als Beute zu Füßen. Fräulein Giselle (wie in der Premiere 2022 auch in der Wiederaufnahme getanzt von Amelie Lambrichts) kann sowohl mit dem Tier wie auch dem Verehrer nichts anfangen. Sie ist ihrem „Albrecht“ (Alexander Hille - wie Premiere 2022) treu. Eifersucht regt sich in ihrem Herzen, als sich die verführerische „Bathilde“ an ihren Freund heranmacht. Eiskalt ist diese Frau, die sich nimmt, was sie will. Und böse, vom schwarzen Pony bis zu den Fußspitzen. Nein, dieser Frau möchte man lieber nicht begegnen.
Giselle kann nicht fassen, dass sie von ihrem Lieblingsmenschen verraten wurde. Im Stück folgt nun die berühmte „Wahnsinnsszene“, in der sich Giselle-Darstellerinnen mit großen Vorbildern vergleichen lassen müssen. In einer klassischen Inszenierung wird dieser Moment von der Hauptfigur meist mit wirrem, offenem Haar, flinken Schritten von rechts nach links über die Bühne und wilden Gesten dargestellt. Und was macht die belgische Tänzerin Amelie Lambrichts? Sie krümmt sich, fällt auf den Boden, rappelt sich wieder auf, dreht sich, schwankt, Arme, Beine, verkrampft. Die Verzweiflung, die Gesicht und Körper ausdrücken, ist fast spürbar. So viel Drama in dieser Szene - noch nie zuvor auf einer Tanzbühne gesehen.
Im zweiten Akt dominieren die Farben Grün und Rot (wie Blut). Alles, was Füße hat, Männer wie Frauen, schlüpft jetzt in samtene Abendroben. Wie für ein elegantes Gruppenfoto versammelt sich die Compagnie - um sich im nächsten Moment zu einer gefährlichen Welle aufzutürmen, die einen nächtlichen Waldbesucher zu Tode hetzt. Gnadenlos. Und nach getaner Arbeit steht schon der nächste Mann im Wald: es ist Giselles „Albrecht“, der ein böses Spiel mit seiner Verlobten gespielt hat. Erwartet ihn ein ähnliches Schicksal? Nun, die „Willis“ stellen sich schon wieder zum Gruppenfoto auf und der Angriff steht bevor. Es sind spannende Szenen, für die man im Zuschauerraum den Atem anhält.
Text: Gaby Hildenbrandt Giselle
Besetzung
Staatstheater am Gärtnerplatz Spielzeitpremiere: 22. Februar 2024 um 19.30 Uhr Weitere Vorstellungen: 24./28. Februar 2024 23. März 2024 1. April 2024 Gaby Hildenbrandt, ©Fotos: Gärtnerplatztheater Marie-Laure Briane Aufführungstermine, Tickets: www.gaertnerplatztheater.de Detaillierte Informationen zu dem Spielplan und Preisen sind auf der Website des Theaters unter www.gaertnerplatztheater.de zu finden. Tickets sind telefonisch und online erhältlich unter Tel 089 2185 1960 oder www.gaertnerplatztheater.de.
Staatstheater am Gärtnerplatz U-Bahn: U1/U2/U7/U8, Station Fraunhoferstraße Im Internet: www.gaertnerplatztheater.de. - Special: Staatstheater am Gärtnerplatz München (mehr) |
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