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Café Kubitscheck aus dem Jahre 1959 kultige Zeitreise zu Nierentisch-Ambiente, Kuchentheke und Glasmosaiksäulen |
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Fotos: Marikka-Laila Maisel |
Schön, wenn eine Institution überleben darf. Eine solche war das Café Kubitscheck in der Waldfriedhofstraße.
1959 damals hochmodern von Werner Kubitscheck, seiner Schwester und seinem Schwager umgebaut, überdauerte die Einrichtung dieser Zeit kaum verändert bis heute. Hier ist seitdem scheinbar die Zeit stehen geblieben. Gesundheits- und Altersgründe hätten 2003 beinahe zu einer Schließung geführt. Doch einem Nachbarn sei Dank: das Café Kubitscheck ist nicht nur gerettet, sondern kam in gute Händen und erstrahlt nach umfassenden, aber achtsamen Restaurierungsarbeiten in neuem alten Glanz. Der Nachbar war nicht "irgendein" Nachbar, sondern versteht einiges von Küche und Küchen, betreibt Armin Stegbauer, von dem hier die Rede ist, im Haus nebenan ein Küchenstudio. Ihn als Stammgast fragte im Frühjahr 2003 die Familie, ob er das Café nicht gerne pachten würde. Spontan sagte er zu. Da das alte, sympathische Café mit Nierentisch-Ambiente, Kuchentheke, der chromblitzenden original WMF Kaffeemaschine und seinen blauen Glasmosaiksäulen originalgetreu erhalten bleiben sollte, ging die Suche nach alten Materialien los. Man trug alte 50er Jahre Tapeten, alte Messingleisten und Dekorationsgegenstände über Tipps von Museen, aus dem Internet und über Münchner Hinterhofhändler zusammen. Ein altes 50er Jahre Büfett stiftete eine Kundin des Küchenstudios, Quelle Kataloge aus jenen Jahren für das Zeitschriftensortiment wurden von Gästen zur Deko vorbeigebracht, auf der Theke stehen PEZ Boxen und Schachteln mit "Bob's Milchschokoladen Zigaretten", und hinter Behältern mit Glasdeckeln lauern schon leckere Kekse auf die kleinen Cookiemonster von heute. Im Sommer können Sie aussen sitzen auf gelben und roten Stühlen vom Hersteller "Münchner Boulevardmöbel". Die Sorte mit den Flächen und Lehnen aus Kunststoffseilen. Einmalig bequem, und seinerzeit von unartigen 60er und 70er Jahre Kindern gerne im Spiel aufgezwirbelt, weshalb es von diesen Sitzgelegenheiten kaum noch erhaltene Exemplare gibt. Sonne gibt's auf dem Trottoir am Morgen und Abends, in der Hitze des Sommers 2003 ließ es sich herrlich im Schatten der Bäume sitzen. 7 Schichten alte Tapeten mussten von der Wand gekratzt werden. Für Stegbauer war dies wie blättern im Geschichtsbuch, als das Café im Mai und Juni 2003 aufwändig repariert und restauriert wurde. Sogar eine alte Speiskarte aus den 50er Jahren wurde hinter einer Abdeckung gefunden, und wie auch weitere Speisekarten aus den 60er Jahren, reproduziert. Sympathisch präsentiert sich nun die Speisekarte in altem Outfit, aber natürlich mit neuen Preisen, denn für 30 Pfennige wie in den 50er Jahren bekommt man heute nirgends mehr einen Kaffee. Gut, das sich Armin Stegbauer von Berufswegen mit Küchen gut auskennt. So war die Beseitigung von Altersspuren, das Lackieren von Schränken oder das Aufziehen neuer Arbeitsflächen auf alten Theken für ihn kein Problem. Einzige eine Ecke im hinteren Teil musste weichen: hier steht nun ein moderne Kochecke mit allem Schnickschnack, die Basis der neuen "Kochschule Wirtschaftswunder" ist, in der Sie abseits der Öffnungszeiten mit jungen Spitzenköchen fast jede Woche zu anderen Themen kochen (lernen) können (weiter) - Café Kubitscheck - essen, trinken und die Kochschule "Wirtschaftswunder" (weiter) Café Kubitscheck am Waldfriedhof |
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