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Der Blaue Reiter im Lenbachhaus - neue Sammlungspräsentation ab 08.05.2013

das wollen alle sehen: Franz Marc, Blaues Pferd I, 1911 (©Foto: Martin Schmitz)
das wollen alle sehen: Franz Marc, Blaues Pferd I, 1911
Raum mit Bildern von Wassily Kandinsky (©Foto: Ingrid Grossmann)
Kandinsky Raum



u.a. Bilder von Adolf Erbslöh, Erma Bossi


 Kandinsky und Jawlensky im Eckraum... (©Foto: Ingrdi Grossmann)
im Eckraum Kandinsky und Jawlensky ...
...mit Blick auf den Königsplatz (©Foto: Martin Schmitz)
...mit Blick auf den Königsplatz




©Fotos: Ingrid Grossmann, Martin Schmitz

Das Münchner Lenbachhaus besitzt die weltweit größte Sammlung zur Kunst des "Blauen Reiter", eine der wichtigsten Bewegungen der künstlerischen Avantgarde zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland.

Die einmalige Blauer Reiter-Sammlung verdankt das Lenbachhaus der Stiftung von Gabriele Münter (1877-1962), Künstlerin und Lebensgefährtin von Wassily Kandinsky.

Als Kandinsky als russischer Staatsbürger nach Ausbruch des Krieges 1914 Deutschland verlassen mußte, nahm er einige größere Bilder mit, ließ aber alles andere - kleinere und mittelgroße Bilder, Studien, Skizzen, Bücher, Möbel etc. - in der Obhut Gabriele Münters.

Kandinsky kam nicht, wie geplant, bald zurück, sondern blieb in Moskau und heiratete dort die junge Nina Andreewska. Er überließ Gabriele Münter seine in München hinterlassenen Arbeiten. Die Eigentumsverhältnisse wurden 1926 notariell beglaubigt. Kandinsky erhielt seine Möbel, Bücher, etliche Zeichnungen und Aquarelle, sowie eine Reihe wichtiger Gemälde zurück, alles übrige jedoch übereignete er seiner langjährigen Mitstreiterin Gabriele Münter.


Ausstellung "Der Blaue Reiter" @ Lenbachhaus, München

Dieses außerordentlich reiche Vermächtnis war in der Öffentlichkeit bis in die fünfziger Jahre unbekannt.

Als der Hamburger Hans Konrad Roethel, ein Kenner und Verfechter der Moderne, 1956 Direktor der Städtischen Galerie wurde, machte Gabriele Münter aus Anlass ihres 80. Geburtstages am 19.2.1957 dem Lenbachhaus und damit der Stadt München eine der größten Schenkungen in der neueren Museumsgeschichte: Über 90 Ölbilder Kandinskys, mehr als 300 Aquarelle, Temperablätter und Zeichnungen, 29 Skizzenbücher mit über 250 Studien und Entwürfen, 24 Hinterglasbilder, kunstgewerbliche Arbeiten sowie eine Fülle von Druckgrafiken.

Hinzu kamen 25 Gemälde von ihr selbst, sowie die in ihrem Besitz befindlichen Bilder der Freunde aus der Zeit vor 1914. Zu ihren Lebzeiten half sie großzügig, weitere Werke zur Abrundung dieses atemberaubenden Komplexes zu erwerben. Dem Direktor Hans Konrad Roethel war es seit der Stiftung ein zentrales Anliegen, die Sammlung künstlerischer Zeugnisse aus dem Umkreis von Münter und Kandinsky weiter auszubauen und zu erforschen.

1965 konnte der damalige Museumsdirektor Hans Konrad Roethel eine weitere wichtige Schenkung entgegen nehmen: Die Erben von Bernhard Koehler, einem wohlhabenden Berliner Fabrikanten und Sammler, Onkel von Elisabeth Macke und Mäzen des >Blauen Reiter<, stifteten Hauptwerke von Franz Marc und August Macke hinzu, ebenso Bilder von Alexej Jawlensky und Jean-Bloé Niestlé.

Die Stiftung von Elly und Bernhard Koehler jun. 1965 eröffnete mit der Münter Stiftung 1957 dem Lenbachhaus eine nationale und internationale Ausrichtung auf hohem Niveau, der sich die Sammlung mit ihren Schwerpunkten im 19. Jahrhundert, im >Blauen Reiter< und in der Gegenwartskunst bis heute verpflichtet fühlt.

1971 wurde das Kubin-Archiv des Hamburger Sammlers Dr. Otto Kurz erworben.

Der Zeichner Alfred Kubin wird ebenfalls dem Blauen-Reiter-Kreis zugerechnet. Ankäufe und Schenkungen ergänzen bis heute die wunderbare Sammlung.

Der Nachfolger von Hans Konrad Roethel, Armin Zweite, hat 1974-1990 die Abteilung des >Blauen Reiter< besonders durch substantielle Ankäufe von Gemälden Paul Klees erweitern können.

Die Erwerbungstätigkeit der Vorgänger wurde seitdem fortgesetzt, so konnte die Sammlung in den Jahren 1990 - 2013 neben Werken von Künstlern wie Adolf Erbslöh, Alexander Kanoldt, Pierre Girieud, Albert Bloch, Erma Bossi, Georgia O'Keeffe, Adriaan Korteweg und Otto Freundlich auch durch die Erwerbung von Marcs Aquarellstudie Mandrill (1913), von Kandinskys Zubovsky Platz (1916) und zuletzt des großen Figureninterieurs Im Zimmer (1913) von Gabriele Münter bereichert werden.

Viele von diesen Erwerbungen sind jetzt in die Neupräsentation integriert, ebenso das enigmatische Gemälde von August Macke, Der Geist im Hausgestühl (Stillleben mit Katze) (1911), das die Schausammlung als Dauerleihgabe wirkungsvoll verstärkt.

Während der Schließung des Lenbachhauses von 2009 bis 2012 waren Teile der Sammlung des "Blauen Reiter" auf Ausstellungstourneen unterwegs, in Baden-Baden, Den Haag, auf vier Stationen in Japan und in Moskau, graphische Arbeiten auf Papier waren zu Gast in der Albertina Wien.

In der ab 8. Mai 2013 wieder zugänglichen, neu eingerichteten Schausammlung wird der "Blaue Reiter" in elf Räumen auf dem gesamten 2. Obergeschoß präsentiert.

Erneut hat man sich für farbige Wände in ausgesuchten Tönen und Materialien entschieden:

In der Raumfolge des Altbaus wurde Flieder für das Frühwerk Kandinskys und Münters in Verbindung mit dem Münchner Jugendstil gewählt, gefolgt von einem Ockergelb für den mittleren Raum mit bekannten Werken von Gabriele Münter, etwa Stillleben mit Heiligem Georg (1911) oder Kandinsky und Erma Bossi am Tisch (1912).

Dieser Farbton nimmt das Ocker des Außenanstrichs der Villa auf und markiert auch auf diese Weise, daß es sich um ein Herzstück des Altbaus handelt.

Münter teilt sich diesen Raum mit frühen Gemälden von August Macke, sie ist zudem in vier weiteren >Blaue Reiter< - Räumen des Neubaus präsent und in neuen Sehzusammenhängen „zu Gast“.

Im Altbau wird die Raumfolge durch den grandiosen, in lichtem Blaugrau gehaltenen Oberlichtsaal mit den berühmten Werken von Franz Marc und August Macke abgeschlossen, etwa mit Marcs Blaues Pferd I (1911) und Tiger (1912) oder Mackes Zoologischer Garten (1912) und Promenade (1913).

Das Neue Lenbachhaus - Raumansichten DER BLAUE REITER (©Foto: Martin Schmitz)
Das Neue Lenbachhaus - Raumansichten DER BLAUE REITER
Das Neue Lenbachhaus - Raumansichten DER BLAUE REITER (©Foto: Martin Schmitz)

Zwischen dem Münter/ Macke- und dem großen Marc/ Macke-Saal im Altbau wird die Sammlung des >Blauen Reiter< durch einen Einschub mit Malerei zur >Neuen Sachlichkeit< und Magischem Realismus der 1920er und 1930er Jahre unterbrochen.

Diese Hängung wirkt einerseits als produktiver Störfaktor und verfolgt andererseits formale wie historische Linien weiter, die sich gerade aus der Figurenmalerei Münters und Mackes entwickeln lassenundzumNachdenken anregen.

Im Neubau beginnt der Rundgang des >Blauen Reiter< mit den populären, farbenprächtigen Murnauer Landschaften um 1908/09 von Kandinsky, Münter und Jawlensky auf blauen Wänden, gefolgt von einem Raum mit Bildern der von ihnen 1909 gegründeten >Neuen Künstlervereinigung München< auf dunklem Gelb.

In der Sichtachse des Stirnraums zieht Jawlenskys suggestives Bildnis des Tänzers Alexander Sacharoff (1909) in feuerrotem Kleid die Blicke auf sich,umgeben von anderen berühmten Gemälden wie Münters Porträt Marianne von Werefkin (1909) oder Zuhören (Jawlensky) (1909). Hier hängen die Werke auf Wänden mit einem speziellen Lehm-Glimmer-Verputz, der von japanischen Techniken inspiriert ist.

Im nächsten Raum ist eine exquisite Auswahl von Kandinskys größeren Gemälden von 1909 bis 1911, darunter Impression III (Konzert) (1911) und Romantische Landschaft (1911) auf hellem Steingrau präsentiert, das alle Farbwerte zum besonderen Leuchten bringt.

Der folgende Eckraum mit Blick auf den Königsplatz und die Propyläen ist in Hellgelb gehalten und überwiegend von Kandinsky und Jawlensky besetzt.

Ihm folgt ein länglicher, mit silbergrauem Moirée-Stoff ausgeschlagener Raum, der neben den späten Köpfen und Mediationen Jawlenskys und Münters Sinnender berühmten Werken von Paul Klee gewidmet ist, etwa Rosengarten (1920), Botanisches Theater (1924/34) oder Klippen am Meer (1931).

Im angrenzenden Eckraum, erneut durch einen diesmal gelblich getönten Lehm-Glimmer-Verputz geheimnisvoll belebt, ist ein Kabinett mit lichtempfindlichen Werken Klees wie Waldbeere (1921) und Schweißtuch des Geigers (1930), bekannten Aquarellen Mackes und Marcs neben Werken von Robert Delaunay und Kandinsky eingerichtet.

im Eckraum Kandinsky und Jawlensky (©Foto: MartiN Schmitz)

Als Abschluß und Höhepunkt des >Blaue Reiter<- Rundgangs im Neubau öffnet sich der große, mit schwarzem Seiden-Moirée bespannte Kandinsky-Raum mit seinen weltbekannten Werken aus der Phase der expressiven Abstraktion von 1911 bis 1914, wie St. Georg III (1911), Improvisation 19 (1911), Improvisation 26 (Rudern) (1912) oder den Studien zu Komposition VII (1913).

Kandinsky Raum (©Foto: Martin Schmitz)

Zudem befindet sich hier das große Gemälde Roter Fleck II (1921), das als eines der wenigen Kandinsky-Werke nach 1914 in der Sammlung des Lenbachhauses nun optimal ergänzt wird durch eine großzügige Dauerleihgabe von Im Schwarzen Viereck (1924) aus dem Guggenheim Museum New York, mit dem nun auch die Bauhaus-Periode des Künstlers gezeigt werden kann.

Der ebenso mutige wie aufwendige Entschluß, zwei Räume des >Blauen Reiter< mit Moirée-Seide zu bespannen, greift zum einen das Vorbild der dunklen Wandverkleidung der legendären 1. Ausstellung des >Blauen Reiter< in der Münchner Galerie Thannhauser 1911/12 auf, die durch die historischen Fotos von Gabriele Münter dokumentiert ist.

Im großen Kandinsky-Raum verweist die Fusion von schwarz bespannten und weißen Wandfeldern mit ihrer klaren graphischen Zeichnung darüber hinaus auf die Gestaltungsideen des Bauhauses voraus.

der Blaue Reiter ((©Foto: Martin Schmitz)

Ergänzend zur Neupräsentation der Schausammlung wurde der Bestandskatalog Der Blaue Reiter im Lenbachhaus, Helmut Friedel und Annegret Hoberg, München/ London/ New York/ 2013 neu überarbeitet.

In ihn wurden zusätzliche Bilder von Robert Delaunay und Heinrich Campendonk aus der Sammlung aufgenommen, ferner Werke des Russen Wladimir Burljuk, des Deutsch-Amerikaners Albert Bloch und des Holländers Adriaan Korteweg, die ebenfalls mit dem >Blauen Reiter< in Verbindung standen.

Er enthält unter den 132 Farbtafeln mit Bildkommentaren über 20 neu hinzu gekommene Werke, eine neu geschriebene Einführung und einen zusätzlichen Essay, 'Wege des >Blauen Reiter< in das Lenbachhaus', der die Geschichte der Sammlung detailliert beschreibt.

06.05.2013 Fotogalerie Blaue Reiter Ausstellung und andere Ausstellungen im Neuen Lenbachhaus, Teil 1, 2, 3, 4, 5, 6, (©Fotos: Ingrid Grossmann)

Alle Infos: Lenbachhaus

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