Faszinierend: bevor man nur den Namen „McLaren MP4-12 C“ auch nur ausgesprochen hat, hat der strassentaugliche Supersportwagen schon von Null auf Hundert beschleunigt, dafür benötigt er dank 625 PS und 600 Newtonmeter nur 3,1 Sekunden.

Zügig geht es weiter auch zu höheren Geschwindigkeiten: 8,8 Sekunden benötigt der McLaren MP-4 12C von Null auf 200 km/h, der Spider braucht dazu 9,0 Sekunden.

So richtig heiß geht es ab mit der „Launch Control“: mit dem linken Fuß auf der Bremse stehen, das Gaspedal voll durchdrücken, „Boost ready" leuchtet, wenn dann der Fuß die Bremse verlässt, wird man so richtig in die ansonsten perfekt bequemen Sitze gedrückt, und die Zahlen der digitalen Tempoanzeige rasen nach oben, wenn man dafür überhaupt noch einen Blick hat...

Wir haben das mit dem McLaren MP-4 12C mal auf der Startbahn der Oberschleißheimer Flugwerft gleich mehrere Male probieren können – man könnte süchtig werden nach dem Kick.

Die „perfekten" Supersportwagen: McLaren MP-4 12C Coupé und McLaren MP-4 12C Spider. Probefahrten

Und weil wir schon mal dabei waren, durften wir am Ende der Fahrbahn noch einmal heftig in die Karbon Keramik Bremsen steigen, das aktiviert dann gleichzeitig die „McLaren Airbrake“, die wie ein „aktiver“ Heckflügel ausfährt und sich gegen den Wind stellt und die Bremsleistung und Stabilität in Kurven verbessert.

Ein bißchen „Street Theatre“ erlebt man als Fahrer des von Ex-Formel 1-Starkonstrukteur Ron Dennis konstruierten, gerade einmal nur rund 1.336 kg (1.376 kg beim Spider) leichten McLaren MP-4 12C  schon beim Einsteigen, denn es gibt keinen normalen Türgriffe für die Flügeltüren, sondern einen Sensor, über der Fahrer streicheln darf, wodurch sich die Schmetterlingstüren öffnen.

In den aktuellsten Fahrzeugen gibt es zusätzlich noch einen kleinen, versteckten Gummipunkt, den man berühren kann. Wohl ein Zugeständnis an die bisweilen dank Fahrspaß beim Streicheln nicht mehr ganz so sauberen Türen.

Drinnen im nur 75 Kilogramm schweren Kohlefaser-Chassis mit Sicherheits-Fahrgastzelle bietet der McLaren MP-4 12C eine wohltuend übersichtliche Anzahl von Knöpfen und Hebeln, dazu mittig aber senkrecht angebracht, ein Touchscreen Display, welches unter anderem Navi und Radio enthält.

Dafür sind die Sitze breit und bequem, auch Kopfraum ist ausreichen, sollte auch für 1,90 m große Menschen ausreichen.

Der McLaren MP-4 12C ist ein Auto mit hervorragender Rundumsicht, nach vorne und hinten hat man trotz der tiefen Sitzposition einen guten Überblick, man merkt intuitiv, wo das Auto vorne und hinten zu Ende ist, und fühlt sich schon nach wenigen Metern Fahrt sicher.

Das zurückklappbare RHT-Hardtop (Retractable Hard Top) wurde speziell für den 12C Spider entwickelt. Dabei war geringes Gewicht kombiniert mit hoher Festigkeit oberstes Prinzip – wie in allen Domänen des 12C.

Das vollautomatische zweiteilige RHT-Hardtop, lässt sich in unter 17 Sekunden bei bis zu 30 km/h öffnen bzw. schließen. Im abgesenkten Zustand wird das Dach unter einer festen Haube (in Wagenfarbe) verstaut, die zwei Stützpfeiler enthält. Bei geschlossenem Dach kann der Bereich unterhalb der Haube als zusätzlicher Stauraum verwendet werden.

Der 12C Spider verfügt über eine beheizbare Heckscheibe aus Glas, die unabhängig vom Dach funktioniert. Bei geöffnetem Dach fährt die Heckscheibe automatisch auf „Aero"-Stellung, um Windturbulenzen zu minimieren. Zusätzlich kann das Fenster bei geöffnetem Dach abgesenkt werden, um den Klang des Twinturbo-3,8-Liter-V8-Motors zu genießen, der direkt hinter dem Fahrgastraum montiert ist.

Der Kraftstoffverbrauch liegt  bei 11,7 l/100 km (kombiniert) mit Emissionen von nur 279 g/km – hervorragende Werte für ein derart leistungsfähiges Fahrzeug.

Beide Fahrzeuge strahlen Perfektion aus, perfekt ist auch die Abstimmung auf die Straße , wenn man die beiden Dynamik Regler rechts vom Fahrer in der Mittelkonsole auf „Normal“ dreht. Auf der holprigen Zubringerautobahn zum Münchner Flughafen wurden so alle Bodenwellen und Querfugen weggebügelt...

Wer es sportlicher mag, wählt „Sport“ oder gar „Track“ links auf dem Knopf für Stabilitätskontrolle und rechts auf dem für den Antrieb: dann greifen die sieben Gänge schon mal zackiger und rund 7000 Touren werden erreicht oder überschritten. Was für harte Kerle oder auch mal, um kurz aufzudrehen.

Übrigens: trotz englischer Herkunft und auch englischen Nummernschildern an unseren Testfahrzeugen ist bei allen McLaren MP4 12C das Lenkrad auf der linken Fahrzeugseite, auch bei den in Großbritannien ausgelieferten Modellen.

McLaren Automotive aus dem englischen Surrey liefert dieses in kompletter Eigenregie hergestellte Fahrzeug mit einer Karbon-Chassis-Struktur und 3,8-l-V8- Mittelmotor seit November 2011 an Kunden aus, und auch in München gibt es seit 2011 einen McLaren Showroom in der Domagkstr 10-12, seinerzeit der dritte Standort in Deutschland nach Düsseldorf und Hamburg. Zwischenzeitlich kam noch ein Showroom in Frankfurt hinzu, Stuttgart ist für 2013 geplant.

Wer passt zu dem Fahrzeug: angesprochen fühlen können sich Fahrer von Porsche, Ferrari, Lamborghini und ähnlichen Fahrzeugen, die Komfort schätzen und trotzdem einen Supersportwagen wollen.

„I’ve never driven a supercar that is even half as comfortable as this“ meinte dazu schon Jeremy Clarkson von „Top Gear“: „This is better than a Ferrari 458“ Und im Tempofahren schlug der McLaren MP-4 12C dann nicht nur die Bestzeiten des Ferrari 458 Italia, des Ferrari Enzo, des Lamborghini LP670-4SV und noch andererer Supersportwagen, er war „the second fastest car we’ve ever had here“ auf dem Flugplatz von Dunsfold, der Teststrecke der BBC-Autoserie.

Übrigens: auch der später von "Top Gear" getestete 2012er Lamborghini Aventador lag hinter dem Wert des McLaren MP-4 12C.

Auf der A8 an einem Werktag hatten auch wir es immerhin auf 287 km/h geschafft, als am Horizont ein anderes Auto begann, die Spur zu blockieren.

Auf freier Strecke hätten wir dann vielleicht auch die 330 km/h geschafft, man merkte - da war noch spürbar Luft drin, das Gaspedal noch nicht am Anschlag...

Der Grundpreis liegt bei 208.800 € (Stand Mai 2013), bzw. 231.650 € für den schicken Spider, dazu hatten die von uns gefahrenen Testfahrzeuge noch allerlei Extras, die preislich von Gratis (der Aschenbecher) bis 12.010 € für Carbon Ceramic Bremsen lagen.

Die „Volcano Red Elite“ Lackierung des getesteten Spider kostet z.B  4.700 €, wer lieber mit der „McLaren Orange Special“ Farbe liebäugelt, ist mit 2.090 € dabei.

Wir saßen bei den mit britischem Kennzeichen zum Test angetretenen Fahrzeugen auf Alcantara & Anilin-Leder Sport-Interieur Sitzen, dieser Ausstattungswunsch muss einem 7.310 € Wert sein, so daß wir am Ende mit diversen anderen Extras so zemlich am oberen Limit ausgestatten rund 270.000 bis knapp über 300.000 € werten Autos unterwegs waren.

Der 12C Spider wird im neuen 50 Mio. Euro teuren McLaren Production Centre (MPC) gleich neben dem McLaren Technology Centre (MTC) in Woking, Surrey, gebaut. Die Produktionsstätte wurde im November 2011 vom britischen Premierminister David Cameron und dem Vorstandsvorsitzenden der McLaren Group Ron Dennis eröffnet.

Bis zur Mitte dieses Jahrzehnts wird McLaren Automotive dort eine Reihe von äußerst effizienten Hochleistungssportwagen mit Kohlefaserchassis produzieren.

www.mclarenautomotive.com

McLaren München
Domagkstraße 10
80807 München
Tel.: 089 - 444 55 11 44
www.f1sportwagen.de

T. Martin Schmitz. 2.5.2013

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